Wissenswertes

 

Wege in die Radikalisierung (2018)

Wie Jugendliche zu IS-Sympathisanten werden (und welche Rolle die Justiz dabei spielt)

Das Forschungsprojekt (Projektleitung: Veronika Hofinger), des Instituts für Rechts- und Kriminalsoziologie, im Auftrag des Bundesministeriums für Justiz geht der Frage nach, wie aus Jugendlichen, die in Österreich aufgewachsen sind, IS-Sympathisanten werden und welche Rolle die Justiz und der Strafvollzug dabei spielen. Wo radikalisieren sich diese Jugendlichen, die schließlich wegen Beteiligung an einer terroristischen Vereinigung im Gefängnis landen? Welche Rolle spielen ihr Freundeskreis, Moscheen oder das Internet bei ihrer Radikalisierung? Die Studie baut dabei auf dem Projekt Deradikalisierung im Gefängnis auf und nützt daraus resultierende Informationen und Kontakte. Im Ergebnis soll die Studie eine über den Einzelfall hinausreichende Antwort auf die Frage geben, wie Jugendliche zu IS-Sympathisanten werden und welche Rolle dabei unterschiedliche Institutionen, aber auch sozio-ökonomische und -kulturelle sowie persönliche Kontakte und/oder Internetpropaganda spielen.

Download unter: https://www.irks.at/forschung/social-inclusion/wege-in-die-radikalisierung.html


Deradikalisierung im Gefängnis - Begleitforschung (2016)

Ziel dieser vom Institut für Rechts- und Kriminalsoziologie in Auftrag gegebenen Begleitforschung war es, die Wirkung der im Strafvollzug gesetzten Interventionen auf radikalisierte Gefangene zu untersuchen und dem Strafvollzug aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung konkreter Fälle Wissen zur Verfügung zu stellen, aus dem sich Standards im Umgang mit radikalisierten Insassen (Unterbringung, Behandlung, Entlassung) ableiten lassen. Anhand von Interviews mit Dschihadisten und ihrem Umfeld im Gefängnis und draußen sowie auf der Basis von Aktenanalysen wurden folgende Fragen beantwortet:

  • Welche (Typen von) islamistisch-radikalen Gefangenen gibt es im österreichischen Strafvollzug? Welche Muster lassen sich nach Grad der Radikalisierung und anderen Merkmalen (etwa: Alter, Ansprechbarkeit,...) erkennen? Diese, aufgrund der kleinen Fallzahl stets nur explorativen Typisierungen, werden mit internationalen Beispielen in Beziehung gesetzt.
  • Was macht man im Vollzug mit ihnen mit welchem Erfolg? Gelingt der Aufbau einer tragfähigen Betreuungsbeziehung? Wie wirken de-radikalisierende Interventionsgespräche, Anti-Gewalt-Trainings, die Einbeziehung in Ausbildungsmaßnahmen oder andere Maßnahmen auf radikalisierte Insassen? Dabei sind auch geschlechtsspezifische Aspekte zu beachten.

Download unter: https://www.irks.at/forschung/sicherheitsforschung/deradikalisierung.html


Studie "Islamistische Radikalisierung. Biografische Verläufe im Kontext der religiösen Sozialisation und des radikalen Milieus"(2017)

Ziel der vom Asyl-, Migrations- und Integrationsfonds in Auftrag gegebenen Studie war die Untersuchung der Rolle der Religion in islamistischen Radikalisierungsprozessen. Dafür wurden 29 narrativ-biografische Interviews geführt – 26 in österreichischen Gefängnissen und drei in Wiener Jugendeinrichtungen. 15 der Gefangenen saßen wegen terroristischer Straftaten in Haft. Der Großteil der mehrheitlich tschetschenischen Befragten stamme aus gläubigen muslimischen Elternhäusern und habe schon vor der Radikalisierung Kenntnisse über den Islam gehabt.

Laut Studie kristallisierten sich insbesondere drei Faktoren heraus, die für den Radikalisierungsprozess der Befragten eine zentrale Rolle spielten. Die Rolle der Religion im Prozess der Radikalisierung, das radikale Milieu und das Gefühl der Entfremdung – „Wir und der Rest der Welt“.

Download unter: http://go.apa.at/rLvTFCgX


Studie "Jugendliche in der Offenen Jugendarbeit - Identitäten, Lebenslagen & abwertende Einstellungen" (2016)

Um eine wissenschaftlich fundierte Basis über die Qualität, das Ausmaß und Zusammenhänge der Identitätssuche und abwertende Einstellungen gegenüber anderen zu erhalten, wurde diese Studie von der Abteilung für Bildung und außerschulische Jugendbetreuung (MA 13) in Partnerschaft mit dem Verein Wiener Jugendzentren in Auftrag gegeben. Befragt wurden 401 Jugendliche im Alter zwischen 14 und 24 Jahren in 30 verschiedenen Einrichtungen der Offenen Jugendarbeit in Wien.

Was bewegt die Jugendlichen? Was sind ihre Lebensrealitäten, ihre Sorgen und Erwartungen? Was ist ihnen wichtig und wie konstruieren sie sich ihre Identität? Mit diesen und anderen Fragestellungen beschäftigt sich die 2016 veröffentlichte Studie "Jugendliche in der Offenen Jugendarbeit - Identitäten, Lebenslagen & abwertende Einstellungen". Sie gibt einen Einblick in die Lebenslagen und vielfältigen Identitäten von jungen Menschen und befasst sich mit der ernsten Thematik abwertender Einstellungen und der Radikalisierungsgefährdung von muslimischen Jugendlichen.

Download unter: https://kja.at/site/studie-zu-jugendlichen-in-der-wiener-jugendarbeit/


Verfassungsschutzberichte Österreich

 

Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2016

Der Verfassungsschutzbericht des Bundesministeriums für Inneres, Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismus, wurde am 14.6.2017 präsentiert. Der Bericht zeichnet u.a. ein allgemeines Lagebild zum Rechtsextremismus, Linksextremismus und Islamistischen Extremismus / Terrorismus. Wobei laut Verfassungsschutzbericht die größte Bedrohung im islamistischen Terrorismus und dem Anstieg im Rechts- und Linksextremismus besteht. Außerdem beinhaltet der Bericht auch Beiträge zu Staatsschutzrelevanten Aspekten von Migration, Asyl- und Fremdenfeindlichkeit.

Die Presseaussendung des Bundesministeriums für Inneres zum Verfassungsschutzbericht 2016 finden Sie hier: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20170614_OTS0117/mehr-extremistisch-motivierte-straftaten-in-oesterreich

Download unter: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Verfassungsschutz/Verfassungsschutzbericht_2016.pdf

 

Rückfragen & Kontakt:
Bundesministerium für Inneres
Karl-Heinz Grundböck, M.A.
Sprecher des Ministeriums
+43-(0)1-53126-2490
karl-heinz.grundboeck@bmi.gv.at
www.bmi.gv.at


Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2015

Der Verfassungsschutzbericht des Bundesministeriums für Inneres, Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismus, wurde am 2.5.2015 präsentiert. Der Bericht zeichnet u.a. ein allgemeines Lagebild zum Rechtsextremismus, Linksextremismus und Islamistischen Extremismus / Terrorismus. Wobei laut Verfassungsschutzbericht die größte Bedrohung im islamistischen Terrorismus und dem Anstieg im Rechtsextremismus besteht. Außerdem beinhaltet der Bericht u.a. auch Fachbeiträge zur Asylfeindlichkeit und zur Migration und zu Flüchtlingsbewegungen.

Die Presseaussendung des Bundesministeriums für Inneres zum Verfassungsschutzbericht 2015 finden Sie hier: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20160502_OTS0144/verfassungsschutzbericht-2015-groesste-bedrohung-durch-islamistischen-terrorismus-und-anstieg-im-rechtsextremismus

Download unter: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Verfassungsschutz/Verfassungsschutzbericht_2015.pdf


Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2014

Der Verfassungsschutzbericht des Bundesministeriums für Inneres, Bundesamt für Verfassungsschutz und Terrorismus, wurde am 3.7.2015 veröffentlicht. Einen besonderen Stellenwert nehmen die Phänomene Islamistischer Extremismus und Terrorismus (S. 35-44) und Rechtsextremismus (S. 11-25) ein. Der Verfassungsschutzbericht gibt u.a. einen Überblick über die aktuelle Lage, die Feindbilder, Motivlagen, Tathandlungen und Agitationen von Rechtsextremisten, Statistiken, Trends und Entwicklungen. Wobei laut Bericht im Bereich Rechtsradikalismus neben der Fremdenfeindlichkeit insbesondere auch die Islamfeindlichkeit und Agitationen gegen Asylpolitik und AsylwerberInnen eine immer größere Rolle spielen. Im Bereich des islamistisch motivierten Extremismus und Terrorismus stehen insbesondere die Entwicklungen salafistischer und dschihadistischer Gruppierungen im Mittelpunkt. Der Verfassungsschutzbericht gibt dazu ebenfalls einen Überblick zur aktuellen Lage, zu den Maßnahmen zur Prävention von Radikalisierung und den Trends und Entwicklungen.

Die Presseaussendung des Bundesministeriums für Inneres zum Verfassungsschutzbericht 2014 finden Sie hier: http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20150703_OTS0093/verfassungsschutzbericht-2014-bedrohung-durch-religioes-motiviertem-extremismus

Download unter: http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Verfassungsschutz/BVT_VSB_2014_V20140613_online.pdf