Vierter Lehrgang im Herbst/Winter 2024/25
Termine
• Modul 1: FR/SA, 27. und 28. September 2024
• Modul 2: FR/SA, 15. und 16. November 2024
• Modul 3: FR/SA, 24. und 25. Januar 2025
• Modul 4: FR/SA, 7. und 8. März 2025
jeweils von 8:30 bis 16:30 Uhr
Ort
„Postgarage Arena“ am Campus V, Hintere Achmühlstrasse 1b, Dornbirn
Zusätzlich findet ein 2-stündiger Online-Austausch am Freitag, 13. Dezember statt (von 15-17 Uhr), um den Praxistransfer zu unterstützen.
Worum geht es uns?
Viele Schulen Vorarlbergs bilden in der Zusammensetzung der Schüler*innen die hohe gesellschaftliche Verschiedenheit des Landes und seiner Gesellschaft ab: die Verschiedenheit an sozialer, religiöser und kultureller Herkunft, aber auch die Verschiedenheit an Meinungen und inhaltlichen Positionierungen. Diese Zusammensetzung ist in vielerlei Hinsicht eine Herausforderung für den pädagogischen Alltag. Beispiele dafür sind die Förderung der Kinder und Jugendlichen angesichts ihrer unterschiedlichen Ausgangssituationen, aber auch die Thematisierung von Unterrichtsinhalten angesichts einer herkunftskulturell diversen Schüler*innenschaft sowie Konflikte innerhalb der Schüler*innenschaft, in denen sich gesamtgesellschaftliche Konfliktmuster spiegeln können. Diese Zusammensetzung birgt aber auch das wertvolle Potenzial, den Umgang mit Verschiedenheit zu lernen und damit eine Kernkompetenz für die hoch pluralisierte und globalisierte Gesellschaft des 21. Jahrhunderts zu entwickeln. Dass Menschen mit unterschiedlichen Meinungen, religiösen oder weltanschaulichen Vorstellungen oder mit Verschiedenheit aufgrund von Sozialisierung oder Herkunft konstruktiv miteinander umgehen können, war nie eine Selbstverständlichkeit. Je diverser und pluralisierter jedoch eine Gesellschaft ist und das noch dazu unter den gegenwärtigen Rahmenbedingungen, die gesellschaftliche Fraktionierung noch verstärken können, desto relevanter ist die Kompetenz für einen konstruktiven Umgang mit Verschiedenheit, und desto wichtiger ist auch, dass diese nicht nur bei wenigen, sondern gesellschaftlich breit vorhanden ist.
Worum geht es in der Sache konkret?
Im Kern geht es dabei um Kommunikations- und Konfliktfähigkeit: sich Gedanken über die eigene Haltung machen, sich andere Perspektiven anzuhören, zu argumentieren, die eigene Meinung weiter zu entwickeln und ggf. auch „auszuhalten“, dass es in einer kulturell, sprachlich, religiös und sozial vielfältigen Gesellschaft unterschiedliche Meinungen wie auch Vorstellungen zur Lebensgestaltung geben kann. Wir denken, Bildungseinrichtungen bieten aufgrund der „bunten“ Zusammensetzung der Schüler*innen einen guten Rahmen, um diese Kompetenzen im Umgang mit Verschiedenheit zu entwickeln. Diese Kompetenzen entwickeln sich jedoch nicht einfach von selbst, nur weil die Zusammensetzung der Schüler*innenschaft divers ist. Damit Schulen das Potenzial, das sie in dieser Sache bergen, in einem viel höheren Ausmaß als bisher zur Geltung bringen und zu einem wahren Lernfeld für diese Kompetenzen werden können, bedarf es einer pro-aktiven Gestaltung.
Das Potenzial des Philosophierens mit Kindern und Jugendlichen für das nachhaltige Lernen des Umgangs mit gesellschaftlicher Verschiedenheit
An dieser Stelle setzt das Projekt „docken-werkstatt zusammenleben lernen“ an. Es soll Kindern und Jugendlichen einen Raum bieten, um einen sozial förderlichen Umgang mit „Anderem“ oder als „anders“ Wahrgenommenem bzw. Wahrgenommenen zu entwickeln. Dabei soll die Methode des „Philosophierens mit Kindern“ zur Anwendung kommen, deren Potenzial für diese Fragestellung bereits erprobt ist. Diese Methode bietet einen regelgeleiteten Rahmen, in dem sich Kinder und Jugendliche mit einander zu Fragen des Zusammenlebens in Verschiedenheit austauschen, einüben mit anderen Perspektiven (auch bei kontroversen Themen) umzugehen und ihre eigenen Meinungen und Haltungen weiter entwickeln. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche zu befähigen, kompetent mit jenen Fragen des Zusammenlebens umzugehen, die sich in einer vielfältigen Gesellschaft mit vielfältiger werdenden Lebenswelten stellen. Das beschreibt die gesellschaftliche Dimension dieser Kompetenzen. Aber auch in der Wirtschaft unserer industriell-entwickelten Gesellschaften, in der kreative Innovation (in der Technik wie im Sozialen) ein zentraler Wertschöpfungsfaktor ist, sind Fähigkeiten wie Offenheit gegenüber anderen Methoden und Ideen, Respekt vor unterschiedlichen Ansichten, Interesse und Überzeugung, Alternativen zu finden und Mut zur Selbstkorrektur von zunehmender Bedeutung. Auch diese Fähigkeiten vermittelt das Philosophieren in Gemeinschaft.
Wir möchten die Methode des „Philosophierens mit Kindern“ für Schulen in Vorarlberg nutzbar machen, damit Kinder und Jugendliche wirkungsvoller als bisher zentrale soziale Kompetenzen für ein gutes und konstruktives Zusammenleben in einer pluralisierten Gesellschaft des 21. Jahrhunderts entwickeln können. Zu diesem Zweck haben wir im Jahr 2021 damit begonnen, Pädagog*innen und Sozialarbeiter*innen in der Methode zu schulen und sie bei der Anwendung zu begleiten. Diese Personen wenden das Philosophieren mit Kindern und Jugendlichen bereits erfolgreich in ihren beruflichen Kontexten an. Für den vierten Lehrgang, der im Herbst 2024 startet, suchen wir nun nach weiteren interessierten Pädagog*innen, Jugend*- und Schulsozialarbeiter*innen.
Was bietet der Praxislehrgang der “docken-werkstatt zusammenleben lernen”?
Die Zielgruppe des Praxislehrgangs sind Pädagog*innen, Schulsozialarbeiter*innen und Jugendarbeiter*innen, die die Möglichkeit haben, die Methode „Philosophieren mit Kindern“ in ihrem beruflichen Alltag anzuwenden. Im Rahmen des Lehrgangs erlernen sie in 4 Modulen die Methode und erproben ihre Anwendung in der Praxis. Umgesetzt wird der Praxislehrgang in Kooperation mit Dr. Bernhard Köhle vom „Wiener Institut für Kinderphilosophie“ (https://wikiphilo.at/), der die Methode seit einigen Jahren u.a. zur Bearbeitung von Fragen des Zusammenlebens in Vielfalt einsetzt.
Die Teilnehmer*innen werden nach Lehrgangsabschluss über ca. ein Jahr bei der Anwendung der Methode in ihrem beruflichen Alltag fachlich begleitet. Über regelmäßigen Austausch, Reflexion und ggf. zusätzlichen Input werden wir als „lernende Gemeinschaft“ gemeinsam erkunden, welche Wirkung der Methodeneinsatz auf Ebene der Kinder bzw. Jugendlichen zeigt.
Wen suchen wir?
Wir suchen motivierte Pädagog*innen, Schulsozialarbeiter*innen und Jugendarbeiter*innen die dazu bereit sind, die Methode zu erlernen, ihre Wirkung zu erproben und die mit der Methode gemachten Erfahrungen mit uns zu reflektieren. Verbindlichkeit bei der Teilnahme an den Lehrgangsmodulen und beim daran anschließenden regelmäßigen Austausch ist uns wichtig!
Wir freuen uns, wenn Bildungs- oder Jugendeinrichtungen sich für unser Vorhaben interessieren und bereit sind, den Einsatz der Methode „Philosophieren mit Kindern“ zur Bearbeitung von (kontroversen) Fragen des Zusammenlebens breiter zu erproben. In solchen Fällen stellen wir im Lehrgang gerne zwei Plätze pro Einrichtung zur Verfügung.
Was bieten wir?
Wir bieten ein spannendes Lernumfeld, qualitativ hochwertigen Input und eine umfassende inhaltliche Begleitung der Teilnehmer*innen. Für die Teilnehmer*innen entstehen keine Kosten.
Kontakt für Fragen & Anmeldung
Dieser Lehrgang ist bereits ausgebucht! Gerne nehmen wir Sie auf unsere Warteliste auf und informieren Sie frühzeitig über zukünftige Lehrgänge.
okay.zusammen leben/Projektstelle für Zuwanderung und Integration
Caroline Manahl
E-Mail: caroline.manahl@okay-line.at