Programme und Projekte

"okay.zusammen leben“ fungiert als Wissens-, Kompetenz- und Vermittlungsort für den Themenkomplex von Zuwanderung und Integration in Vorarlberg. In diesem Sinne bietet die Stelle neben den Informationsschienen des Internetportals und der diversen Newsletter und Mailings auch Integrationsfachberatung für Integrationsakteure und MultiplikatorInnen an. Die Form der Beratung reicht von der einfachen Beantwortung von Fragen bis hin zur Entwicklung von Lösungsansätzen und die Mitarbeit in Arbeitsgruppen und Leitbildprozessen. Zu manchen Themenbereichen wurden von der Stelle eigene Schwerpunktprogramme und Veranstaltungsreihen entwickelt und durchgeführt.

Laufende Projekte sind auf unserer Homepage unter „okay.Programme“ zu finden.

Hier finden Sie eine Auswahl abgeschlossener Programme und Projekte.


2005 – 2012

Eine Begräbnisstätte für MuslimInnen in Vorarlberg

In der Frage der Errichtung einer muslimischen Begräbnisstätte waren die Vorarlberger Gemeinden in einer besonderen Weise gefordert. In beinahe allen Gemeinden Vorarlbergs leben MuslimInnen. Nicht jede Gemeinde jedoch kann eine den religiösen Vorschriften entsprechende Begräbnisstätte für ihre muslimischen BewohnerInnen errichten. Die Gemeindekooperation war in dieser Frage eine Notwendigkeit. Von Januar bis November 2005 arbeitete daher eine Gemeinden übergreifende Arbeitsgruppe im Auftrag des Vorarlberger Gemeindeverbandes und unter Beteiligung der islamischen Gemeinschaften, der Katholischen Kirche und des Landes an einem Empfehlungspapier zu dieser Frage.

Im November 2006 wurde auf Basis dieses Prozesses und dem daraus gewonnen Wissen die Standortfrage für die Errichtung einer ersten Anlage geklärt. Laut einstimmigem Beschluss der Gemeindevertretung beschloss die Gemeinde Altach am 28.11.2006 den Verkauf eines ihrer Grundstücke an den Vorarlberger Gemeindeverband zur Errichtung eines ersten Muslimen aus allen Gemeinden offen stehenden islamischen Friedhofs in Vorarlberg. Am 2. Juni 2012 wurde der Islamische Friedhof in Altach eröffnet.

Im Jahr 2020 veröffentlichte Azra Akšamija das Buch "Architecture of Coexistence: Building Pluralism“. Das "Editorial Board" dieses Buches bestand aus Azra Akšamija, Bernardo Bader, Farrokh Derakhshani und Eva Grabherr (Geschäftsführerin vom Verein Aktion Mitarbeit und okay.zusammen leben). Folgende konkrete Beitrage zum islamischen Friedhof wurden darin in Kapitel "IV. Convergence“ veröffentlicht:

  • Interviews by Robert Fabach: Islamic Cemetery Altach, Austria, p. 194-227.
  • Azra Akšamija: Cultivating Covergence: The Islamic Cemetery Altach, Austria, p. 228-241.
  • Simon Burtscher Mathis: The Islamic Cemetery as an Expression of the Process of Muslim Belonging in Vorarlberg, p. 242-251.
  • Eva Grabherr in conversation with Azra Akšamija: An Offer of Leadership, 252-261.

 

Detaillierte Informationen zum Islamischen Friedhof:

https://www.okay-line.at/Informationen/islamischer-friedhof-altach-eroeffnung-2012/Information-zum-Prozess-der-Errichtung-des-Islamischen-Friedhofs-Altach.html


2009/2010

Bibliotheken für ALLE – interkulturell

Das Projekt widmete sich der Frage, was lokale Bibliotheken zur Integration von ZuwanderInnen und zu einem konstruktiven Umgang mit der neuen kulturellen Verschiedenheit unserer Gesellschaft an Sprachen und Herkunftskulturen beitragen können. Welche Bestände und Angebote brauchen Bibliotheken, um auch für die Fragen, Interessen und Bildungs- und Unterhaltungsbedürfnisse von Menschen mit Migrationshintergrund da zu sein? Welche Informationen und Begegnungsmöglichkeiten helfen unserer Gesellschaft, einen konstruktiven Umgang mit der neuen Verschiedenheit an Sprachen und Herkunftskulturen zu finden? Und wie verschaffen sich Bibliotheken das für diese Angebote und Aktivitäten relevante Wissen? Die Bibliothek Lustenau und die Bibliothek Götzis waren die regionalen Pilotbibliotheken in einem Projektnetzwerk mit Institutionen aus vier europäischen Ländern, das von der Europäischen Kommission gefördert wurde.

Information und Dokumentation des Projektverlaufs:

www.librariesforall.eu/en/home

 

Downloads: Libraries for All_Endbericht und Libraries for All_kurz


2009

Altacher Dorfgespräche über Integration

Die „Altacher Dorfgespräche über Integration“ entstanden in Folge des kommunalen Integrationskonzeptes der Gemeinde Altach, das im Jahr 2008 von einer interkulturell zusammen gesetzten Projektgruppe und der Projektstelle “okay.zusammen leben”erarbeitet wurde. Als erste konkrete Maßnahme sollte das Thema Integration mit der Bevölkerung diskutiert werden.

Unter dem Motto „Ich lebe in Altach, du lebst in Altach – reden wir miteinander“ fand ein Dialog mit der Bevölkerung über Integration statt. An drei Abenden von April bis September 2009 wurde öffentlich zu den „Dorfgesprächen“ eingeladen. Frauen und Männer; Einheimische und Zugewanderte; Skeptiker, Kritiker und Optimisten; Ältere und Jüngere … An sie alle richtet sich die Einladung und die Bewerbung. Die Anwesenden stellten einander Fragen, diskutierten, erzählten ihre Erlebnisse und äußerten Wünsche. Suna Yamaner, eine Fachfrau für die Methode der „gewaltfreie Kommunikation nach M. Rosenberg“ und versiert in Großgruppenmoderation, moderierte die Gesprächsrunden. Zu jedem Abend gab es einen kulturellen Impuls: Von Pantomime über Improvisationstheater bis zu „Beheimatungserzählungen“ der Beteiligten. Der erste Abend sei etwas steif und unoffen gewesen. Niemand hätte so richtig reden wollen. Man habe sich nicht getraut, offen zu sein, und es sei viel „Süßholz geraspelt“ worden, so aus den Wirkungsmeldungsrückmeldebogen von TeilnehmerInnen an den Dorfgesprächen. Der zweite Abend wurde in den Rückmeldungen übereinstimmend als bereits viel offener beschrieben. Man habe sich gegenseitig vieles sagen, Konflikte ansprechen und unterschiedliche Sichtweisen anhören können. Und am dritten Abend, wieder übereinstimmend, da sei es schon fast vertraut zugegangen und gemütlich gewesen. 

 

Downloads: Dokumentation "Dorfgespräche über Integration" und Folder "Dorfgespräche über Integration"


2005 – 2009

Lernhilfe und Sprachförderung für Volksschulkinder

Das Lernhilfeprojekt wurde von INKA/Institut für interkulturelle Angelegenheiten entwickelt und von diesem Verein operativ umgesetzt. Es wurde von "okay.zusammen leben" gefördert und lief an mehreren Schulen in mehreren Städten und Gemeinden Vorarlbergs. Es war eines der größten Lernhilfeangebote Vorarlbergs. Das Projekt orientierte sich an der Nachfrage der Schulen und der Eltern und band beide ein. Es war Gemeinden übergreifend konzipiert und wurde mit den jeweiligen Schulen organisiert.

Downloads Evaluation Inka Lernhilfe: 2005/06, 2006/2007 und 2008/2009


2002 – 2005

Zuhören

Kulturprojekte mit Jugendlichen zur Frage des Zusammenlebens in einer Gesellschaft mit Differenz.

Ausgangspunkt der zahlreichen Projekte war die kritische Feststellung, dass insbesondere Migrantenjugendliche nur dann gesellschaftliche Aufmerksamkeit erfahren, wenn sie zuvor "auffällig" geworden sind. Ziel des Programms war, Räume zu schaffen, in denen diese Jugendlichen Gehör finden, ohne dass sie zuvor auffällig werden mussten; Räume für das Artikulieren von Positionen und das Entwickeln von Haltungen, und Räume, in denen diese Stimmen auch gehört werden können. Geschaffen wurden diese Räume mit den Mitteln von Theater und Video; und wahrnehmen kann und konnte man diese Stimmen im Rahmen von Theateraufführungen, Radiosendungen, Videoproduktionen und einer Studie, die auf Basis einer "dichten Beschreibung" der Prozesse die artikulierten Sichtweisen der Jugendlichen festhält.

 

Downloads:

Begleitdokumentation "zuhören. Ein theaterpädagogisches Projekt mit Jugendlichen zur Frage des Zusammenlebens in einer Gesellschaft mit Differenz"

Folder "zuhören eine Projektreihe von „okay.zusammen leben“ im Rahmen der Programmschiene „Stimme“. September 2002 – Jänner 2005"


2004

Ausstellung "...lange Zeit in Österreich. 40 Jahre Arbeitsmigration"

Die Ausstellung im Jüdischen Museum Hohenems thematisierte die jüngste Migrationsgeschichte Vorarlbergs. Gezeigt wurden 4 fotografische Positionen (Nikolaus Walter, August Fleisch/Arno Gisinger, Rudolf Zündel, Michael Guggenheimer) und 4 autobiografische Positionen (Yilmaz Yerit, Elizabet Hintner-Caliscan, Ali Gedik, Erich Brüstle). Das Dispositiv der Ausstellung bildete der historische Zusammenhang zwischen der Bevölkerungs- und Wirtschaftsgeschichte eines Landes.

"okay.zusammen leben" zielte mit dieser Ausstellung auf eine Aufwertung des Themas in der Öffentlichkeit (Bedeutungstransfer von der Institution Museum auf das Thema) und die Schaffung eines inhaltlich hochwertigen sozialen Rahmens für die Begegnung von VorarlbergerInnen migrantischer und nicht-migrantischer Herkunft.

Downloads: Ausstellungsfolder "... lange Zeit in Österreich" und Fremd im christlichen Abendland – Eröffnungsrede


2003

okay. zusammen wohnen. Wohnen und Integration in Vorarlberg

Das Programm "okay. zusammen wohnen" zielte auf die Sensibilisierung und Vernetzung von Entscheidungsträgern und Akteuren des Feldes "Wohnen" (Politik, Verwaltung, gemeinnützige Wohnbauträger, ArchitektInnen, SozialarbeiterInnen etc.) für Integrationsfragen. Außerdem sollte mit dem Projekt die sozialräumliche Aufwertung von Siedlungen des sozialen Wohnbaus unter besonderer Berücksichtigung von Fragen des Zusammenlebens von Einheimischen und Migranten erreicht werden.

Projektdokumentation siehe: https://www.okay-line.at/file/656/okay-studien-nr-1-2003-wohnen.pdf


2003

"Willkommen in Vorarlberg" - Eine neue Begrüßungskultur für ZuwanderInnen

Eine neue Begrüßungskultur für NeuzuwandererInnen zu etablieren, ist ein zentrales Thema der Integrationspolitik. "Begrüßen" heißt in diesem Kontext vor allem "Informieren" und zur Orientierung beitragen, heißt, gute Möglichkeiten für einen schnellen Spracherwerb zu bieten, und heißt, die Menschen in der ersten Zeit im neuen Land sinnvoll zu unterstützen.

"okay. zusammen leben" hat Informations- und Orientierungstexte für NeuzuwandererInnen ("Willkomen in Vorarlberg") verfasst, die in mehrere Sprachen übersetzt und auf dem Internetportal wie als Broschüre zugänglich gemacht wurden.