Zuwanderung nach Vorarlberg im Vergleich zu anderen ländlichen Regionen in Europa

Die internationale Zuwanderung in ländliche Gebiete Europas ist in den vergangenen Jahren verstärkt in den Fokus von Politik und Forschung gerückt. Das dürfte vor allem auf zwei Gründe zurück zu führen sein: Im Kontext der starken Fluchtmigration der letzten Jahre in europäische Länder praktizierten viele eine dezentrale Unterbringung von Asylsuchenden. Dadurch wurden Zugewanderte in größerer Zahl auch in ländlichen Regionen bzw. Gemeinden untergebracht wie das 2015/2016 auch in Vorarlberg geschah. Somit stellten sich auch in diesen Räumen integrationspolitische Fragen wie, ob diese Menschen in diesen Regionen bleiben und wenn ja, wie sie dort Wohnraum und Beschäftigung finden aber auch soziale Kontakte knüpfen können. Ein zweiter Grund für diese Aufmerksamkeit liegt darin, dass internationale Migration auch verstärkt als Potential für von Abwanderung betroffene periphere Regionen erkannt und diskutiert wird.

Im Kontext dieser Entwicklungen ist auch zu sehen, dass die Europäische Union derzeit gleich mehrere große Forschungsprojekte (im Forschungsprogramm „Horizon 2020“) finanziert, die sich mit Zuwanderung und Integration im ländlichen Räumen beschäftigen. Eines davon ist das Projekt „MATILDE“, in dem okay.zusammen leben Projektpartner ist. Vorarlberg ist eine von 13 Untersuchungsregionen im Projekt.

In diesem Projekt wurde u.a. untersucht, welche Zuwanderungsmuster es in ländlichen Gebieten Europas gibt. Dabei zeigen sich Parallelen und Unterschiede zwischen Vorarlberg und anderen ländlichen Regionen Europas, die es uns ermöglichen, Entwicklungen in Vorarlberg in einen größeren Kontext einzuordnen. Lesen Sie in einem schriftlichen Interview1 mit Stefan Kordel, Geograph an der Universität Erlangen-Nürnberg und Ingrid Machold, Soziologin an der Bundesanstalt für Agrarwirtschaft und Bergbauernfragen nach, welche wichtigen Migrationsmuster sich in ländlichen Gebieten in Europa zeigen und wie sich Zuwanderung nach Vorarlberg dabei einordnen lässt.

 

1 Das schriftliche Interview ist im Frühjahr 2021 in der 33. Ausgabe der "okay-news", dem inhaltlichen Newsletter von okay.zusammen leben, erschienen.