docken geschichten. Inspiration für Begegnung als soziale Praxis
Reflexions- und Produktionsabende, moderiert von „okay.zusammen leben“
Termin 1: Dienstag, 17. Juni 2014, 19 bis 22 Uhr
Termin 2: Montag, 10. November 2014, 19 bis 22 Uhr
Termin 3: Dienstag, 10. März 2015, 19 bis 22 Uhr
„Wenn Sie FUTURZWEI besuchen möchten, müssen Sie sich verpflichten, mindestens eine der Geschichten, die Ihnen begegnen werden, weiterzuerzählen.“ Mit dieser Aufforderung wird man auf der homepage der Stiftung „FUTURZWEI“, die vom deutschen Soziologen Harald Welzer initiiert wurde und sich für eine „andere, zukunftsfähige Kultur des Lebens und Wirtschaftens“ einsetzt, begrüßt. Sie setzt auf Erzählungen über Menschen, die „schon mal damit anfangen, anders und zukunftsfähig zu leben“. Denn, wie wir aus der Sozialpsychologie wissen, reicht Wissen und Einsicht alleine nicht, um unsere Lebenspraktiken und Infrastrukturen des Alltags zu verändern. Das stärkste Moment der Veränderung einer Praxis ist die Praxis selbst.
Dieser Gedanke interessiert uns auch beim Programm „docken“. Wir interessieren uns für Begegnungsgeschichten von Menschen, die bewusst eine soziale Praxis der Begegnung über ihren „eigenen Kreis“ hinaus üben: in spontanen Momenten ihres lebensweltlichen oder beruflichen Alltags oder bewusst gestaltet. Uns interessiert die Geschichte einer Gemeindepolitikerin, die beim Tod des Altbürgermeisters spontan auf die Idee kommt, dem Obmann des lokalen Moscheevereins weiter zu sagen, es sei im Ort Tradition, als Verein auf solchen Begräbnissen präsent zu sein; die Geschichte der Frau, die bei ihren Spaziergängen bewusst Menschen grüßt, bei denen sie an den Erstreaktionen merkt, dass sie nicht erwarten, gegrüßt zu werden; oder die der muslimischen Mama, die an islamischen Festtagen ihren Kindern einen Kuchen mit in den Kindergarten gibt, damit die dann dort erzählen können, welch` besonderer Tag das heute für sie ist. Alle diese Geschichten wurden uns von Menschen – für uns Modelle für Begegnungspromotoren, wie sie uns bei „docken“ interessieren, – bei den Informationsveranstaltungen für das Programm im Herbst 2013 erzählt.
Modul 7 dient der Inspiration, Entwicklung und Festigung einer sozialen Praxis der Begegnung über Gruppengrenzen hinweg:
- in dem die Inhalte der anderen Module gemeinsam reflektiert werden in Bezug auf die Frage, was das Gehörte, Gelernte und Erfahrene für die eigene Praxis bedeuten könnte;
- und in dem die Teilnehmer/innen auf Basis ihrer Begegnungserfahrung die Begegnungsgeschichten entwickeln und produzieren, die andere inspirieren und zum Nachahmen einladen können.
Die einzelnen Abende leben inhaltlich von den Beiträgen der Teilnehmer/innen. Sie werden daher inhaltlich verschieden sein und können bei Interesse mehrfach gebucht werden. Voraussetzung für die Teilnahme ist der Besuch mindestens eines anderen Moduls.